Donnerstag, 15. Oktober 2015

Uferschutz im Distrikt Ntoroko

Gestern haben wir im Distrikt Ntoroko einen Teil des 230km langen Flusses Semliki besucht, der an dieser Stelle die Grenze zwischen Uganda und dem Kongo bildet. 


Das Projekt, das wir besucht haben, ist nur ca. 80 km von Fort Portal entfernt und doch sind die Temperaturen hier um einiges höher. In dieser Gegend Ugandas wird vor allem Kuhzucht betrieben. Die Fahrt mit dem Geländewagen unserer Organisation wurde somit immer wieder durch auf den Straßen und Wegen stehende Kühe unterbrochen.


An unserem Ziel angekommen, trafen wir uns mit einigen Mitgliedern der dort ansässigen Bevölkerung, um über den Stand eines Projektes zu reden. JESE, die Organisation in der ich für ein Jahr arbeite, hat hier zusammen mit den Menschen vor Ort einen 1km langen Zaun errichtet, der das Flussufer des Semliki schützen soll.


Bisher konnten die Kühe den Fluss an jeder Stelle erreichen und sind auch häufig direkt am Ufer entlanggelaufen. Dadurch wurde das Ufer gelockert und immer mehr Sand verschwand mit dem Strom des Flusses. Der Semliki konnte sich somit immer weiter ausbreiten und ohne Schutzmaßnahmen hätte der Fluss in kurzer Zeit auch die nahe gelegenen Häuser weggespült und viel ugandisches Land verschwinden lassen.


Die Errichtung eines Zaunes wurde an dieser Stelle schon durch zwei andere, zum Teil auch internationale, Natur- und Umweltschutzorganisationen unternommen. Diese beiden Versuche sind jedoch gescheitert, da in einem Fall Holz für den Zaun genutzt wurde, das den natürlichen Einflüssen nicht gewachsen war und in einem anderen Fall der Zaun durch auswärtige Arbeiter errichtet wurde und sich somit die ansässigen Bevölkerung nicht für ihn verantwortlich fühlte. 

Aus diesen beiden Versuchen hat JESE lernen können und die lokale Bevölkerung in die Planungen mit einbezogen. Zum einen wurde Holz genutzt, das auch zum Schutz der dort ansässigen Farmen genutzt wird und somit der Witterung in dieser Gegend trotzen kann und zum anderen wurde der Zaun durch lokale Arbeiter errichtet, die durch JESE angestellt wurden. Dadurch soll sich die lokale Bevölkerung verantwortlich fühlen und Schäden am Zaun verhindern. Bei dem 1km langen Zaun handelt es sich im Moment jedoch auch noch um ein Pilotprojekt. In den nächsten Wochen werden noch Pflanzen in das eingezäunte Gebiet am Ufer des Semlikis eingebracht, um den Boden zu befestigen und den Verlust des Ufers so gut wie möglich zu verhindern. Wenn dieser Versuch geglückt ist, sollen auch weitere Uferteile geschützt werden.

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