Am Sonntag, den 23.8. machten wir uns auf den Weg zu unserem
„weltwärts“-Freiwillligendienst in Uganda. Wir sind insgesamt 12 junge Menschen, die in verschiedenen Städten
in Uganda arbeiten werden. Eine vorfreudige aber auch wehmütige Stimmung lag in
der Luft. Unser Flieger ging um zehn Uhr abends aus Frankfurt und das erste
Reiseziel war Addis Abeba, das wir am frühen Morgen erreichten. Hier hatten wir
mehrere Stunden Aufenthalt, bevor es mit einer weiteren Maschine von dort nach
Entebbe in Uganda weiter ging. Dort begrüßte uns Maike, die
„weltwärts“-Landesmentorin, und half uns, uns am Flughafen zurecht zu finden
und unser zahlreiches Gepäck in einen Kleinbus nach Kampala, die Hauptstadt
Ugandas, zu laden. Auf dem Weg, den viele Häuser säumen, konnten wir einen
ersten Eindruck von Uganda gewinnen. In unserem Hotel angekommen waren wir von
der langen Reise ziemlich müde und gingen somit nach einer ersten Begrüßung
früh ins Bett. Von Montag, dem 24.8. bis Freitag, den 28.8. fand dann das
Orientierungsseminar in Kampala statt. Dies wurde von Maike und Nobert
durchgeführt. Nobert kommt aus Uganda und war vor einiger Zeit als Praktikant
im Viva con Agua Büro in Hamburg. Da
ich mich in Deutschland ja auch bei Viva con Agua engagiere, kannten wir uns
bereits ein bisschen von einem Netzwerktreffen, bei dem sich viele Aktivisten
aus ganz Deutschland in Hamburg treffen. Wie klein die Welt doch ist. Wir
erkundeten Kampala und besorgten uns zunächst einmal eine ugandische SIM-Karte
und etwas Geld. Bezahlt wird hier mit ugandischen Schilling. Während des einwöchigen Orientierungsseminars
besuchten wir neben verschiedenen theoretischen Sessions das Büro der
Welthungerhilfe vor Ort in Kampala, die für uns eine Willkommensparty
organisiert hatten. Hier konnten wir bei
Getränken und leckeren Speisen vom Grill die Mitarbeiter der Welthungerhilfe
kennenlernen. Hier habe ich dann neben den anderen Mitarbeitern auch Rachid
wiedergetroffen, der aus Togo kommt, seinen Master in Osnabrück absolviert hat
und den ich dort über Viva con Agua kennen gelernt habe. Er macht nun ein
Praktikum im Büro der Welthungerhilfe in Kampala.
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Rachid und ich |
An einem Tag haben wir mit StudentInnen des Goethe-Institutes
eine Tour durch Kampala gemacht. Sie haben uns unter anderem ein Bild am
National Theater gezeigt, das Viva con Agua Kampala, das sich momentan
formiert, mit Künstlern angebracht hat.
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Bild am National Theater |
In der Nacht vom 26. auf den 27. August haben wir in
einer kleinen Bar gegenüber unseres Hotels in Kampala in meinen Geburtstag
hineingefeiert und am 27. gab es eine sehr leckere Geburtstagstorte von den
anderen Freiwilligen.
Zudem
haben wir an diesem Tag die deutsche Botschaft in Kampala besucht und uns deren
Arbeit in Uganda erklären lassen. Am 28. lernten wir dann endlich die Vertreter
unserer Partnerorganisationen kennen. In meinem Fall Jude von JESE (Joint Effort to Save the Environment). Jude hat mir viel über die Organisation
erzählt und ich konnte ihm Fragen stellen. Am nächsten Tag sind wir dann mit
dem Bus von Kampala nach Fort Portal gefahren.
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Busse, die Kampala in alle Richtungen verlassen |
Das dauerte ungefähr 4 bis 5 Stunden und auf der halben
Strecke machten wir einen Halt, bei dem zahlreiche Händler Getränken und
kleinen Snacks durch die geöffneten Fenster des Busses verkauften. Z.B. Chapati, ein dünnes Fladenbrot, das man auch an der
Straße mit einem Omelett drin als Rolex (Rolled Egg) kaufen kann und sehr gut schmeckt.
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Chapati |
In Fort Portal werde ich das nächste Jahr mit Adrian
und Niklas in einem Haus wohnen und bei JESE arbeiten. Angekommen in Fort Portal wurden wir von Benjamin, dem
„weltwärts“ Tutor hier vor Ort abgeholt und mit dem Auto zum Haus gebracht.
Das Haus in Fort Portal |
Am
Abend gab es dann noch ein Willkommensessen mit den Ansprechpartnern der
Partnerorganisationen. Zu diesem Essen sind wir das erste Mal mit dem Boda Boda
gefahren. Das sind Motorradtaxis. Sie stehen überall in der Stadt herum und
warten auf Mitfahrer. Am Anfang fühlte
ich mich noch etwas unsicher, aber mittlerweile macht es sehr viel Spaß mit
ihnen zu fahren und man kommt schnell von A nach B. Am Samstag sind wir nach
einem ausgiebigen Frühstück dann mit dem Boda in die Stadt gefahren und Benjamin
hat uns Fort Portal gezeigt. Den großen Markt im Herzen der Stadt, die
verschiedenen Supermärkte, Restaurants usw.
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Blick auf Fort Portal |
Später an diesem Tag fing es dann sehr stark an
zu regnen und wir gingen in ein Restaurant, um uns vor dem Regen zu schützen
und einen kleinen Snack zu essen. Später kauften Adrian, Niklas und ich noch
ein paar Sachen ein und fuhren mit dem Boda zurück. An diesem Abend erlebten
wir dann auch unseren ersten Stromausfall. Dies kommt in Fort Portal relativ
häufig vor und dauert meistens nicht all zu lange. Wir sind jedoch mit Kerzen
und Taschenlampen gut ausgestattet. Auch ein Gecko hatte sich an diesem Abend
in mein Badezimmer verirrt. Wir haben es dann eingefangen und wieder nach
draußen gebracht. Abends war es dann nach dem Regen am Tag mit 19 Grad schon
relativ frisch. Insgesamt hat Fort Portal ein sehr angenehmes Klima. Tagsüber
sind es zwischen 25 und 30 Grad und am Abend und in der Nacht kühlt es angenehm
ab, sodass das Schlafen hier kein Problem ist. In Kampala war das aufgrund der
Wärme am Anfang nur schwer möglich. Am 31. August hatte ich dann meinen ersten
Arbeitstag. Zunächst habe ich verschiedene Personen kennengelernt, die für JESE
arbeiten. Da ist z.B. Shiela zu nennen, die als Projektkoordinatorin arbeitet,
sich für Viva con Agua (VcA) engagiert und versucht VcA in Uganda bekannt zu
machen und als Verein zu registrieren. Ich sitze mit Jude, meinem Mentor und
Ann sowie Richard in einem Büro. Ann ist Ingenieurin und kümmert sich bei
WASH-Projekten (water, sanitation and hygiene) an Schulen z.B. um die Gebäude.
Neben dem Büro gibt es einen Demonstrationsgarten, mit dem verschiedene
Anbaumethoden vermittelt werden können. Auf der anderen Seite befindet sich
eine Bananenplantage, von der morgens leckere Bananen für alle gepflückt
werden. Mittags gibt es ein kostenloses Essen für alle, das am ersten Tag aus
Matoke (ein Kochbananenbrei, vielleicht am besten mit Kartoffelpüree zu
vergleichen), Reis, Fleisch und einem Gemüse ähnlich Spinat bestand. JESE
selbst ist eine NGO, deren Ziel es ist die Armut zu beseitigen. Hierbei werden
alle Beteiligten mit einbezogen. Es gibt Projekte im Landwirtschaftsbereich, im
Umweltschutz und im Wasser- und Sanitärbereich. Was genau ich in diesem großen
Feld machen kann, wird sich zeigen. Im Moment lerne ich die Strukturen und die
Personen kennen, die bei JESE arbeiten und bald werde ich mir einzelne Projekte
aus den verschiedenen Bereichen anschauen. Später werde ich dann in der
Evaluation, also der Überprüfung der Projekte mitarbeiten und versuchen Jude zu
unterstützen.
Gestern haben wir dann auch das erste Mal mit der Hand
gewaschen, da wir keine Waschmaschine oder ähnliches besitzen. Mal schauen, wie
sauber wir die Wäsche bekommen haben.
So viel bisher von mir. Liebe Grüße
Hallo Matze. Weiter so
AntwortenLöschenHallo Matze,
AntwortenLöschenhört sich interessant an, freue mich, bald wieder etwas Neues zu lesen